不要努力同蠢人论理，那样既无用又危险
题图 / May Parlar
配乐/ Musica Antiqua - Concerto for harpsichord, strings & continuo No. 5 in F minor, BWV 1056
对于善来说，愚蠢是比恶意更加危险的敌人。恶意，你可以抵抗它，你可以揭下它的面具，或者凭借力量来防止它。恶意总是包含着它自身毁灭的种子，因为它总是使人不舒服，假如不是更糟的话。然而面对愚蠢，根本无法防卫。要反对愚蠢，抵抗和力量都无济于事，愚蠢根本不服从理性。假如事实与一己的偏见相左，那就不去相信事实，假如那些事实无法否认，那就可以把它们干脆作为例外推开不理。所以同恶棍相比，蠢人总是自鸣得意。而且他很容易变成危险，因为要使他挥拳攻击，那是易如反掌的。所以，应付愚蠢者要比对付恶意加倍小心。我们不要再三地努力同蠢人论理，因为那样既无用而又危险。
要恰当地对待愚蠢，认识它的本来面目是必不可少的。十分肯定的是，愚蠢是一种道德上的缺陷，而不是一种理智上的缺陷。我们惊讶地发现，由于某些特定的环境，产生这种情况，即有些人智力超群，但却是蠢人，还有些人智力低下，但并非愚人。我们得到的印象是：愚蠢是后天形成的，而不是天生的；愚蠢是在某些环境中形成的，在这种环境中，人们把自己发展成蠢人，或者允许别人把自己发展成蠢人。我们还进一步注意到，比起不善交际或孤寂独处的人来，在倾向于或注定要群居或相互交往的个人或团体当中，愚蠢要普遍得多。由此看来，愚蠢是一个社会学问题，而不是一个心理学问题。它是历史环境作用于人的一种特殊形式，是特定的外部因素的一种心理副产品。更进一步地观察就会发现，任何暴力革命，不论是政治革命还是宗教革命，都似乎在大量的人群当中造成了愚蠢的大量产生。事实上，这几乎成了心理学和社会学的一项规律。一方的力量，需要另一方的愚蠢。这并不是人的某种天生能力（例如理智上的能力）遭到了阻碍或破坏。正相反，是这一类力量的高涨已变得如此可怕，以至于它剥夺了人的独立判断，人们放弃了（或多或少是无意识地放弃了）自己来评价新的事态的努力。蠢人可能常常十分顽固，但我们切不可因此而误认为他很有独立性。人们多多少少会感到，尤其是在同蠢人谈话时会感觉到，简直不可能同他本人谈话，不可能同他进行肝胆相照的交谈。同他谈话时，你碰到的不是他本人，而是一连串标语口号以及诸如此类的东西，这些东西有力地控制他。他已被他人作祟，他的眼已遭蒙蔽，他的人性已被利用、被损坏。一旦这些愚蠢的人交出了自己的意志，变成了纯粹的工具，他们就能做出任何最为罪恶的事情，但他仍然始终不可能了解这些事情是怎样的罪恶。在此，存有人性被恶魔般地扭曲的危险，它会对人们造成无可补救的损害。
然而正是在这个方面，我们意识到，蠢人不可能靠教育来拯救。他所需要的是救赎，此外没有别的办法。此时，人们必须接受的是，在绝大多数情况下，一个真正的内在解脱，只有在来自外部的解救发生之后，才有可能实现。迄今为止，企图用理性论证去说服他，丝毫没有用处。在这种事态中．我们可以完全明白，为什么试图去发现“人民”真的在想什么是徒劳无益的，为什么这样做对于负责地思考和行动的人来说也完全多余。正如圣经所言：“对上帝的畏惧，就是智慧的开端。”换言之，治疗愚蠢的唯一办法，是灵性上的救赎，因为唯有这样，才能使一个人像上帝眼中负责任的人那样生活。
不过，在关于人的愚蠢的这些思考中，也有一点值得安慰之处。我们没有任何理由认为，大多数人在所有的环境中都是愚蠢的。因为很长时期里造成这种情形的主要原因是：我们的统治者希望从人们的愚蠢之中，而不是从人们认真而独立的思想判断之中，获得更多的利益。
作者 / [德国] 迪特里希·朋霍费尔
翻译 /高师宁
校对 /何光沪
补译 /肖蕊
选自 /《狱中书简》，四川人民出版社
Dummheit ist ein gefhrlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Bse lt sich protestieren, es lt sich blostellen, es lt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Bse trgt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt lt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden - in solchen Fllen wird der Dumme sogar kritisch - und wenn sie unausweichlich sind, knnen sie einfach als nichtssagende Einzelflle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bsen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefhrlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bsen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefhrlich.
Um zu wissen, wie wir der Dummheit beikommen knnen, müssen wir ihr Wesen zu verstehen suchen. Soviel ist sicher, da sie nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt ist. Es gibt intellektuell auerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr Schwerfllige, die alles andere als dumm sind. Diese Entdeckung machen wir zu unserer berraschung anllich bestimmter Situationen. Dabei gewinnt man weniger den Eindruck, da die Dummheit ein angeborener Defekt ist, als da unter bestimmten Umstnden die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. Wir beobachten weiterhin, da abgeschlossen und einsam lebende Menschen diesen Defekt seltener zeigen als zur Gesellung neigende oder verurteilte Menschen und Menschengruppen. So scheint die Dummheit vielleicht weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem zu sein. Sie ist eine besondere Form der Einwirkung geschichtlicher Umstnde auf den Menschen, eine psychologische Begleiterscheinung bestimmter uerer Verhltnisse. Bei genauerem Zusehen zeigt sich, da jede starke uere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiser Art, einen groen Teil der Menschen mit Dummheit schlgt. Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen. Der Vorgang ist dabei nicht der, da bestimmte - also etwa intellektuelle - Anlagen des Menschen pltzlich verkümmern oder ausfallen, sondern da unter dem überwltigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbstndigkeit geraubt wird und da dieser nun - mehr oder weniger unbewut - darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden. Da der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtuschen, da er nicht selbstndig ist. Man spürt es geradezu im Gesprch mit ihm, da man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persnlich, sondern mit über ihn mchtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mibraucht, mihandelt. So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bsen fhig sein und zugleich unfhig, dies als Bses zu erkennen. Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Mibrauchs. Dadurch werden Menschen für immer zugrunde gerichtet werden knnen.
Aber es ist gerade hier auch ganz deutlich, da nicht ein Akt der Belehrung, sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden knnte. Dabei wird man sich damit abfinden müssen, da eine echte innere Befreiung in den allermeisten Fllen erst mglich wird, nachdem die uere Befreiung vorangegangen ist; bis dahin werden wir auf alle Versuche, den Dummen zu überzeugen, verzichten müssen. In dieser Sachlage wird es übrigens auch begründet sein, da wir uns unter solchen Umstnden vergeblich darum bemühen, zu wissen, was das Volk eigentlich denkt, und warum diese Frage für den verantwortlich Denkenden und Handelnden zugleich so überflüssig ist - immer nur unter den gegebenen Umstnden. Das Wort der Bibel, da die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei (Psalm 111, 10), sagt, da die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche berwindung der Dummheit ist.
brigens haben diese Gedanken über die Dummheit doch dies Trstliche für sich, da sie ganz und gar nicht zulassen, die Mehrzahl der Menschen unter allen Umstnden für dumm zu halten. Es wird wirklich darauf ankommen, ob Machthaber sich mehr von der Dummheit oder von der inneren Selbstndigkeit und Klugheit der Menschen versprechen.
Dietrich Bonhoeffer
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第2530夜
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